“Rhapsodie für Klavier und Orchester. Op. 1.”, Schweizerische Musikzeitung und Sängerblatt, I/17 (18 May 1910), 184–185.
Collected edition: BÖI, 774–775; Essays, 404–405; BBI/1, 48–50.
Further editions: Rhapsodie für Klavier und Orchester (Op. 1); Béla Bartók, op. 1: Rhapsodie für Klavier und Orchester
Source: Uni Basel
Rhapsodie für Klavier und Orchester. Op. 1.
Die Komposition zerfällt in zwei ineinandergehende Teile gegensätzlichen Charakters (I. = Adagio mesto, II. = Allegretto und Allegro vivace). Als Einleitung zum Adagio mesto dienen zwei kurze kadenzartige Partien des Klaviers, dann hebt es mit dem Hauptmotiv an:
185
später :
die als Haupt- und Seitenthema einer Sonatenexposition betrachtet werden können.
Nach einer langen Fermate folgt eine Art Durchführung mit Motiv 1. zuerst nur im Orchester, später mit Hinzutreten des Klaviers. Nach dem Erscheinen des Hauptmotivs in C-Dur (ff) bringen die Blechbläser ein neues Motiv:
und später nach einer breiten E-Dur-Kadenz :
Allegro.
f impetuoso
(Orch. tutti, später Kl. in Des.)
8
Nach einer abermaligen Kadenz erscheint wieder Motiv 1. in d-Moll, jedoch ganz umgestaltet, dann in höherem Zeitmasse Motiv 2., beide in festem Tanzrhythmus. Eine immer grössere Steigerung führt schliesslich zum Hauptmotiv (Nr. 1) in ff D-Dur (Adagio, tutti) zurück. Darauf setzt das Klavier nochmals mit Motiv 2. ebenfalls in D-Dur ein, ein lang- gezogenes Hornsolo mit dem bis zu einem Adagio verlangsamten Motiv 5. in D folgt, und mit den Anfangstönen des Haupt- motives schliesst die Komposition:
Dann hören wir als Wiederkehr Motiv 1. und 2. umgestaltet und schliesslich mit einer Koda (aus Motiv 2.) verlängert. Nach einer Fermate auf Cis (im Klavier) erscheint Motiv 3. in F-Dur und leitet zum II. Teile (Allegretto) über.
Adagio.
Str. u. Kl.
B. B.
Béla Bartók.